Torgauer Zeitung: "Was macht eigentlich Jens Kabisch?"

11. März 2017

2009 - vorher mittlerweile acht Jahren - war ich nordsächsischer Bundestagskandidat. Im Vorfeld der diesjährigen Bundestagswahl hat mich die Torgauer Zeitung für die Rubrik "Was macht eigentlich..." interviewt. Im Fokus stand, wo ich heute politisch stehe und welchen Weg ich seither gegangen bin.

Schkeuditz. Ein wohl eher außergewöhnlicherer Kandidat hat heute seinen Weg in die Rubrik "Was macht eigentlich..." gefunden. Gerade einmal 32 Jahre ist Jens Kabisch alt und hat trotzdem schon eine vorzeigbare, regionalpolitische Karriere vorzuweisen.

Ganze acht Jahre ist es nun her, dass der geborene Schkeuditzer für die nordsächsische SPD bei der Bundestagswahl 2009 ins Rennen ging. Damals musste er sich gegen den Kandidaten der Union, Manfred Kolbe, geschlagen geben, seinen politischen Ehrgeiz hat er dadurch jedoch in keinster Weise verloren. "Niederlagen gehören dazu, vielleicht sogar mehr als das Gewinnen.", sagt Kabisch. "Der Ausgang von Wahlen ist von vielen Faktoren abhängig, ein Makel im politischen Lebenslauf ist das nicht. Ich habe mich nicht als 'Verlierer' gefühlt und bin auch nie als solcher bezeichnet worden."

Im Nachhinein ist er sogar ganz froh, den Sitz im Bundestag damals nicht erlangt zu haben. So ist er heutzutage mehr als glücklich über seine persönliche  Entwicklung, auch ohne Mandat. Einen Phantomschmerz verpüre er nicht und mit dem Abstand von acht Jahren sieht er auch das Alter von 24, mit dem er damals antrat, nicht als geeignet an.

Und die Frage, ob denn heutzutage noch einmal ein Versuch, ein Mandat für den deutschen Bundestag zu erlangen ein Ziel wäre, ist für Jens Kabisch schnell beantwortet. Er möchte sich erst einmal auf seine Familie und seine beruflichen Herausforderungen konzentrieren. Ein politisches Mandat oder Amt strebe er mittelfristig nicht ein. Seine Brötchen verdient er als stellvertretender Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig. "Ich bin einer von vielen, die im Leipziger Rathaus die Bevölkerungsentwicklung gestalten.  Politik findet also nach wie vor statt, auch wenn der Anteil kleiner geworden ist."

Und so hat Kabisch natürlich auch bereits ein Auge auf den diesjährigen Kandidaten der Sozialdemokraten für den Bundestag geworfen, Rüdiger Kleinke. "Er verkörpert das, was mir für die Politik wichtig ist", erklärt Kabisch. "Er steht mit beiden Beinen im Leben, er hat etwas geschaffen und eine Geschichte zu erzählen. Er kann unabhängig agieren. Er hat eine Agenda, und das hat lange nicht jeder Politiker, auch wenn man sich deren Lebensläufe anschaut. Ich unterstütze ihn, wir stehen in Kontakt , insbesondere was sein Engagement auf Schkeuditzer Gebiet betrifft."